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EM 2024 : Rassismus
und
fremdenfeindliche
Parolen und Gewalt

Richard Krauss

3. Juli 2024

Mehrere Vorfälle bei Achtelfinalspiel zwischen Österreich und Türkei

Aktualisiert am 04.07.2024 -


Das Achtelfinalspiel der Fußball-Europameisterschaft 2024 zwischen Österreich und der Türkei am 2. Juli 2024 Leipzig sorgte für zahlreiche rassistische Vorfälle, die die Diskussion über Extremismus auch im Fußball neu entfachen.


Vor dem Spiel sangen österreichische Fans fremdenfeindliche Parolen zur Melodie von "L'amour toujours" und zeigten eine Fahne mit einem politischen Statement zu Südtirol sowie ein Banner mit dem rechtsextremen Slogan "Defend Europe". Während des Spiels wurde der österreichische Spieler Marcel Sabitzer von einer geworfenen Münze verletzt.


Türkische Fans zeigten den Wolfsgruß, der als Symbol der rechtsextremen "Grauen Wölfe" gilt, und auch der türkischer Spieler Demiral zeigte nach dem Spiel denselben Gruß


Die "Grauen Wölfe" sind eine rechtsextreme türkische Organisation, die als paramilitärischer Arm der ultranationalistischen Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP) agiert. Sie propagieren einen ethnischen Nationalismus und streben nach einem großtürkischen Reich namens "Turan". Diese Gruppe ist auch in Deutschland präsent und gilt dort als die größte rechtsextreme Organisation mit über 18.000 Mitgliedern. Ihre Ideologie basiert auf Rassismus, Antisemitismus und einem übersteigerten Nationalismus


Auch deutsche Fans fielen durch den Hitlergruß und rassistische Gesänge auf. Die UEFA leitete Disziplinarverfahren ein und hat bereits Strafen gegen Verbände anderer Nationen verhängt.

Die Polizei in Leipzig musste mehrfach einschreiten, um die Situation unter Kontrolle zu halten.

Inzwischen hat die UEFA eine Untersuchung eingeleitet. Der türkische Nationalspieler Demiral hatte in einer Stellungnahme erklärt, dass er mit dieser Geste (Anmerkung Red: rechtsextreme Geste) seinen Nationalstolz zum Ausdruck bringen wollte.

Falls Demiral bestraft wird, könnte er für das Viertelfinale gegen die Niederlande gesperrt werden.

Das Zeigen des Wolfsgrußes ist in Deutschland nicht verboten obwohl es sich um eine klar rechtextremistische Geste handelt.

Bundesinnenministerin Faeser und Menschenrechtsorganisationen kritisierten Demirals Verhalten und betonten, dass Symbole türkischer Rechtsextremisten in Stadien nichts zu suchen haben.



Quellen: ZDF, Der Standard, t-online, BfV, UEFA, KOSMO.AT ,Deutschlandfunk

(aktualisiert 03.07.2024 / 11:00 Uhr und 13:00)


Update: 04.07.2024 : Die UEFA hat als Konnsequenz den türkischen Nationalspieler Demiral für die nächsten zwei EM Spiele gesperrt.

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