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Frankreich
Anschlag auf Synagoge:
Ermittlungen in La Grande-Motte

Richard Krauss

24. Aug. 2024

Eine Explosion in der Küstenstadt verletzt einen Polizisten – Behörden gehen von einem gezielten Angriff aus.

La Grande-Motte - Frankreich: In der südfranzösischen Küstenstadt La Grande-Motte ereignete sich am 24. August 2024 eine schwere Explosion vor der Beth-Yaacov-Synagoge. Die Polizei war zu dem Gebäude gerufen worden, nachdem zwei Autos in der Nähe der Synagoge in Brand geraten waren. Während der Löscharbeiten explodierte einer der Wagen, wobei ein Polizist verletzt wurde.


Nach bisherigen Erkenntnissen war ein Gasbehälter in dem Fahrzeug der Auslöser der Explosion. Über den genauen Zustand des verletzten Beamten liegen derzeit keine weiteren Informationen vor.

Die französischen Behörden gehen von einem gezielten Anschlag aus. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen, was auf ein mögliches terroristisches oder antisemitisches Motiv hindeutet. Überwachungskameras in der Umgebung zeichneten einen Mann auf, der die Fahrzeuge vor der Synagoge in Brand setzte. Diese Aufnahmen werden nun intensiv ausgewertet, um den Täter zu identifizieren.


Innenminister Gérald Darmanin äußerte sich entsetzt über den Vorfall und bezeichnete die Tat als „offenbar kriminell“. Er versicherte der jüdischen Gemeinschaft in Frankreich die volle Unterstützung der Regierung und betonte, dass alle notwendigen Maßnahmen ergriffen würden, um den Täter zu fassen. Auf Anordnung von Präsident Emmanuel Macron werden die Sicherheitsvorkehrungen vor jüdischen Einrichtungen im ganzen Land verstärkt. Macron drückte seine Solidarität mit den jüdischen Bürgern aus und wies darauf hin, dass solche Angriffe nicht toleriert würden.


Dieser Vorfall ist Teil einer alarmierenden Zunahme antisemitischer Straftaten in Frankreich. Seit dem Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel und dem Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 hat sich die Zahl der antisemitischen Vorfälle im Land nahezu vervierfacht. Laut dem jüdischen Dachverband Crif stieg die Anzahl solcher Straftaten von 436 im Vorjahr auf knapp 1.700 im Jahr 2024. Diese Entwicklung hat die jüdischen Gemeinden in Frankreich zutiefst verunsichert und führt zu verstärkten Forderungen nach Schutzmaßnahmen.


Innenminister Darmanin wird noch am Nachmittag des 24. August in La Grande-Motte erwartet, um sich ein Bild von der Lage zu machen und mit den örtlichen Behörden über weitere Schritte zu beraten. Die Ermittlungen konzentrieren sich derzeit darauf, den Täter zu identifizieren und mögliche Verbindungen zu extremistischen Netzwerken aufzudecken.


QUELLE: FR24, AFP, Police National

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