Richard Krauss
7. Juli 2024
Proteste gegen Regierung und Geiselkrise halten an - Der Norden Israels weiter unter Raketenbeschuss durch die Terrororganisation Hisbollah
Am 7. Juli 2024 fanden in Tel Aviv massive Proteste statt. Tausende Menschen gingen auf die Straße, um die israelische Regierung zur Freilassung der Geiseln aufzufordern, die von der Hamas im Gaza-Streifen festgehalten werden. Diese Geiselnahme dauert seit dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 an. Unterdessen hält der seit Wochen unverminderte Beschuss aus dem Libanon auf den Norden Israels auch heute an
Nach Berichten israelischer Medien forderten die Demonstranten auch den Rücktritt von Premierminister Benjamin Netanjahu, den sie beschuldigen, den Konflikt aus politischen Gründen zu verlängern.
Parallel dazu gab es landesweite Proteste gegen die umstrittenen Justizreformen der Regierung. In Tel Aviv blockierten Demonstranten die Ayalon-Autobahn. Es kam zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, die Wasserwerfer einsetzte, obwohl medizinische Fachleute vor möglichen gesundheitlichen Schäden gewarnt hatten. Diese Proteste sind Teil einer breiteren Bewegung gegen die Politik Netanjahus, die von vielen als Bedrohung für die demokratischen Grundsätze Israels gesehen wird. Die Unruhen verdeutlichen die tiefen gesellschaftlichen Spannungen im Land.
Nach Angaben der Times of Israel und der Jerusalem Post nahmen zahlreiche Menschen an den Demonstrationen teil, die von einem starken Sicherheitsaufgebot begleitet wurden. Die Proteste verliefen teils friedlich, teils kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, insbesondere in der Nähe des US-Botschaftsgebäudes in Tel Aviv. Die Demonstranten forderten, dass die Regierung unverzüglich Maßnahmen ergreift, um die Geiseln zu befreien und die umstrittenen Reformen zurückzunehmen. Am Abend werden weitere Demonstrationen erwartet.
Quellen: Times of Israel, Haaretz, Jerusalem Post,i24,ynet