Richard Krauss
22. Aug. 2024
Langanhaltender Schutz durch innovativen Vektorimpfstoff auf Basis eines Mausvirus
BRAUNSCHWEIG I Am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung wurde ein neuartiger Vektorimpfstoff gegen COVID-19 entwickelt, der im Tiermodell eine langanhaltende Immunantwort zeigt. Dieser Impfstoff nutzt ein tierisches Zytomegalievirus (MCMV) als Vektor, das beim Menschen keine Krankheiten auslöst, um das Spikeprotein des Coronavirus in den Körper zu transportieren.
Bereits im Jahr 2022 berichteten Forschende unter der Leitung von Prof. Luka Cicin-Sain über diesen vielversprechenden Ansatz, dessen positive Wirkung mittlerweile durch weitere Studien bestätigt wurde.
Der MCMV-basierte Impfstoff zeigt in aktuellen Untersuchungen eine stabile Antikörperkonzentration über mindestens sechs Monate nach der Impfung. Zudem werden neben den Antikörpern auch spezifische CD8+ T-Zellen mobilisiert, die eine dauerhafte Abwehr gegen das Virus gewährleisten. Die besondere Schutzwirkung des Impfstoffs könnte auf die Fähigkeit der Zytomegalieviren zurückzuführen sein, sich im Körper zurückzuziehen und bei Bedarf wieder aktiv zu werden, ohne jedoch im Menschen Krankheitssymptome hervorzurufen.
Bemerkenswert ist auch, dass der Impfstoff nicht nur gegen das ursprüngliche Spikeprotein von SARS-CoV-2 wirksam ist, sondern auch gegen Varianten wie Omikron. Dies könnte darauf hindeuten, dass der Impfstoff das Immunsystem besonders effektiv darin unterstützt, auf Mutationen zu reagieren. Die Kapazität des MCMV-Vektors, verschiedene Gene aufzunehmen, eröffnet zudem die Möglichkeit, Kombinationsimpfstoffe zu entwickeln, die gleichzeitig vor mehreren Krankheiten schützen könnten, wie etwa COVID-19 und Influenza.
Quelle: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung