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Rechtsextremismus - Alltag
in Deutschland 2024

Richard Krauss

8. Juli 2024

Berlin Kaulsdorf und Freiberg - Polizei ermittelt gegen gewalttätige Rechtsextremisten

BERLIN / KAULSDORF / FREIBERG - Am Samstag, dem 6. Juli 2024, ereignete sich am Berliner Bahnhof Ostkreuz ein gewaltsamer Angriff auf Teilnehmer einer antifaschistischen Demonstration. Die Veranstaltung, unter dem Motto „Nach den Rechten schauen“, hatte ihren Ausgangspunkt in Kaulsdorf und sollte nach Hellersdorf führen. Eine Gruppe von etwa zehn Personen wartete am Nachmittag vor einem Bioladen, der als Treffpunkt diente.


Gegen 16 Uhr tauchte nach Angaben des Berliner Tegesspiegel eine Gruppe von etwa 15 mutmaßlich rechtsextremen vermummten Personen aus Richtung Friedrichshain auf und attackierte die wartenden Demonstranten unvermittelt. Die Angreifer setzten Reizgas und Schlagstöcke ein und verletzten zwei Menschen schwer, die daraufhin ins Krankenhaus gebracht wurden. Auch eine Bundespolizistin wurde bei dem Versuch, einen der Angreifer festzunehmen, mit Faustschlägen attackiert und verletzt. Die Täter konnte zunächst fliehen, wurden jedoch später von der Polizei gefasst.


Die Bundespolizei griff ein, setzte Reizgas ein und versuchte, die Situation zu beruhigen. Trotz des raschen Einsatzes gelang es den meisten Angreifern zunächst zu entkommen. Im Anschluss an die Auseinandersetzung wurden jedoch mehrere Verdächtige festgenommen, gegen die nun wegen schweren Landfriedensbruchs ermittelt wird.


Auch in Kaulsdorf, am Startpunkt der Demonstration, kam es zu Zwischenfällen. Etwa 200 Menschen nahmen an der Demonstration teil, als junge Männer die Gruppe anpöbelten und das rechtsextreme „White Power“-Handzeichen zeigten.


Am Samstag, den 6. Juli 2024, fand in Freiberg eine Veranstaltung der AfD-Bundestagsfraktion statt, bei der die Parteivorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla anwesend waren. Rund 2.000 Menschen nahmen an diesem Treffen teil.

Während der Veranstaltung soll aus dem Publikum heraus der Spruch "Alles für Deutschland" gerufen worden sein, eine Parole, die historisch auf den Dienstdolchen der SA, einer paramilitärischen Organisation der NSDAP, verwendet wurde. Die Polizei hat daher Ermittlungen eingeleitet, um zu klären, ob hier Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen genutzt wurden.


Am selben Wochenende kam es in Sachsen zu weiteren Vorfällen mit mutmaßlich rechtsextremem Hintergrund. In Schwarzenberg trugen zwei Männer T-Shirts mit Hakenkreuzen und riefen rassistische Parolen. Auch während des Sachsenring-Motorsport-Wochenendes wurden mehrere Personen wegen des Skandierens verfassungsfeindlicher Parolen des Geländes verwiesen, und zwei Männer wurden in Polizeigewahrsam genommen​ (DW)​​

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