Franz Schmid, der Vorsitzende der Jungen Alternative (JA) in Bayern, verfolgt mit dem Plan, das verfallene Schloss Mattsies in Schwaben zu einem „patriotischen Zentrum“ umzugestalten, eine klare politische Strategie, die weit über ein bloßes Bauprojekt hinausgeht. Die Vision, die Schmid damit verfolgt, zielt auf eine tiefgreifende ideologische Positionierung ab.
Er will die Junge Alternative, die Jugendorganisation der AfD, als "gesellschaftlich akzeptierte Kraft" etablieren, obwohl sie bundesweit als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft wird.
Der Bayerische Verfassungsschutz hat die JA und insbesondere Schmid selbst seit dem Frühjahr 2024 verstärkt im Visier. Die JA propagiert einen „völkisch-abstammungsmäßigen Volksbegriff“ und betreibt eine ausländerfeindliche Politik, die gezielt darauf abzielt, extremistische Positionen in der Gesellschaft zu normalisieren.
Das Oberverwaltungsgericht Münster bestätigte diese Einstufung des Verfassungsschutzes und verwies dabei auf die zahlreichen Belege für die extremistische Ideologie, die in der Rhetorik und den Aktionen der JA zum Ausdruck kommen.
Schmid spielt in diesem Kontext eine zentrale Rolle. Er nutzt seine Position, um die Vernetzung der AfD mit radikalen Gruppierungen wie der Identitären Bewegung zu intensivieren. Diese Verbindungen sind keine bloßen Kontakte, sondern strategische Allianzen, die darauf abzielen, die ideologischen Ressourcen der extremen Rechten zu bündeln.
Schmid wird vom Verfassungsschutz explizit vorgeworfen, materielle und finanzielle Mittel in diese Netzwerke zu lenken, um deren Einfluss weiter auszubauen.
Das Vorhaben, Schloss Mattsies zu einem „patriotischen Zentrum“ zu machen, das sowohl für Veranstaltungen als auch als Wohnraum genutzt werden soll, stößt innerhalb der AfD auf gemischte Reaktionen.
Während einige Parteimitglieder das Projekt als Chance sehen, die JA breiter aufzustellen und damit auch Schichten der Bevölkerung zu erreichen, die bislang wenig Berührungspunkte mit der Partei haben, betrachten andere es als PR-Manöver. Diese Kritiker befürchten, dass Schmid vor allem darauf abzielt, Aufmerksamkeit zu erregen und die öffentliche Wahrnehmung zu manipulieren.
Die von Wissenschaftlern als „Normalisierungsstrategie“ beschriebene Taktik der JA ist besonders beunruhigend. Diese Strategie zielt darauf ab, extremistische Ideologien in den gesellschaftlichen Mainstream zu integrieren, indem "sie als legitime politische Meinungen "dargestellt werden. In den ostdeutschen Bundesländern ist diese Taktik bereits erfolgreich:
Hier hat die JA durch regelmäßige, scheinbar harmlose Veranstaltungen wie Stammtische oder Freizeitaktivitäten begonnen, junge Menschen für ihre politischen Ziele zu gewinnen. Diese Veranstaltungen vermitteln ein Bild der Normalität, während sie in Wahrheit extremistische Inhalte subtil verbreiten.
In Bayern hingegen agiert die JA vorwiegend im Verborgenen. Der Verfassungsschutz berichtet, dass die JA zwar an Mitgliedern gewonnen hat, ihre Aktivitäten jedoch weitgehend im Geheimen stattgefunden haben. Die enge Vernetzung mit rechtsextremen Gruppen macht die JA zu einem besonders gefährlichen Akteur in der politischen Landschaft Bayerns.
Schmid zeigt sich entschlossen, sein Vorhaben eines „patriotischen Zentrums“ auch dann weiterzuverfolgen, wenn der Kauf von Schloss Mattsies nicht zustande kommt. Diese Entschlossenheit unterstreicht die tiefe ideologische Verankerung seiner Ziele und die Gefahr, die von der JA ausgeht. Ihre Strategie, junge Menschen zu rekrutieren und gleichzeitig extremistische Ideologien zu normalisieren, stellt eine erhebliche Herausforderung für die demokratische Gesellschaft dar.
Quellen: OVG Münster, BR, bpb,Verfassungsschutz Bericht Bayern
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