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  • AutorenbildRichard Krauss

Trump ernennt J.D. Vance als Vizepräsidentschaftskandidat


WASHINGTON - James David Vance, 1984 in Middletown, Ohio, geboren, ist vor allem durch sein Buch „Hillbilly Elegy“ bekannt geworden. Nach seinem Studium an der Ohio State University und der Yale Law School wurde Vance 2022 als Senator für Ohio gewählt. Er gilt als Unterstützer von Donald Trump und vertritt dezidiert konservative Werte, darunter eine restriktive Einwanderungspolitik und Protektionismus.



In der Außenpolitik kritisiert Vance das anhaltend starke Engagement der USA in internationalen Konflikten. Er fordert, dass europäische NATO-Mitglieder mehr finanzielle Verantwortung für ihre eigene Verteidigung übernehmen sollten. Vance argumentiert, dass die USA unverhältnismäßig viel für die Sicherheit Europas ausgeben und spricht sich für eine Verringerung dieser Last aus.


Besonders deutlich wird seine Haltung in Bezug auf die Ukraine. Vance lehnt eine fortgesetzte finanzielle und militärische Unterstützung ab und betont, die Vereinigten Staaten hätten nicht die Kapazitäten, die benötigte Hilfe zu leisten. Stattdessen plädiert er dafür, dass sich Amerika stärker auf innenpolitische Herausforderungen konzentrieren sollte.

Auch die US-Interventionen im Nahen Osten, insbesondere der Irakkrieg, finden in Vance keine Unterstützung. Er sieht sie als Quelle für Destabilisierung und Leid in der Region und hebt die negativen Auswirkungen dieser Politik hervor, auch auf die christlichen Gemeinschaften vor Ort.


In wirtschaftlicher Hinsicht befürwortet Vance protektionistische Maßnahmen, um amerikanische Arbeitsplätze zu schützen. Er kritisiert internationale Handelsabkommen, die seiner Ansicht nach der US-Wirtschaft schaden, und argumentiert, dass solche Abkommen revidiert werden sollten, um die heimische Industrie zu stärken.


Quellen: CNN, U.S. Senate official website, The New York Times, Council on Foreign Relations, FactCheck.org, PolitiFact



Zur Person:


"Hillbilly Elegy: A Memoir of a Family and Culture in Crisis" ist ein autobiografisches Werk von J.D. Vance, das 2016 veröffentlicht wurde.


Das Buch schildert Vances Kindheit und Jugend im Rust Belt, einer Region im Mittleren Westen der USA, die von industriellem Niedergang geprägt ist. Vance beschreibt die Herausforderungen, mit denen er und seine Familie konfrontiert waren, darunter Armut, Drogenmissbrauch, familiäre Instabilität und fehlende Bildungsmöglichkeiten.


Er erzählt von seiner Mutter, die mit Suchtproblemen kämpfte und mehrere Beziehungen hatte, was zu einer unsteten und oft chaotischen häuslichen Umgebung führte. Vance fand Stabilität und Unterstützung bei seinen Großeltern, die eine zentrale Rolle in seiner Erziehung spielten. Besonders seine Großmutter, liebevoll "Mamaw" genannt, beeinflusste ihn nachhaltig und vermittelte ihm Werte wie Bildung und Durchhaltevermögen.


Das Buch beleuchtet auch die kulturellen und sozialen Strukturen der weißen Arbeiterklasse, die Vance als "Hillbilly" beschreibt. Er erklärt, wie diese Gemeinschaft mit wirtschaftlichem Niedergang und sozialem Zerfall zu kämpfen hat, was oft zu einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Resignation führt. Vance reflektiert darüber, wie diese Bedingungen seine eigene Entwicklung beeinflussten und wie er es trotz dieser Hindernisse schaffte, aus seiner prekären Lage auszubrechen.


Vances Weg führte ihn über das Marine Corps, wo er Disziplin und Struktur lernte, zur Ohio State University und schließlich zur Yale Law School. Diese Stationen seines Lebensweges beschreibt er detailliert, um zu zeigen, wie Bildung und harte Arbeit ihm halfen, die sozialen und wirtschaftlichen Fesseln zu durchbrechen.


"Hillbilly Elegy" ist mehr als eine persönliche Memoir; es ist auch eine Analyse der Probleme, die viele in der weißen Arbeiterklasse Amerikas betreffen.


Vance verwendet seine eigenen Erfahrungen, um größere gesellschaftliche Fragen zu stellen und bietet einen Einblick in eine oft übersehene und missverstandene Bevölkerungsgruppe. Das Buch wurde zu einem Bestseller und löste eine breite Diskussion über soziale Mobilität, Kultur und Politik in den USA aus.





























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